Amtliche Meldung

Brennholzbestellungen nur noch bis Mitte November möglich

Der Winter ist die Zeit der Holzernte. In den nächsten Wochen wird eine Spezialfirma mit den Arbeiten in den Gemeindewäldern beginnen. Es werden fast ausschließlich tote und absterbende Bäume gefällt.

Zu den umfangreichen Fällungsmaßnahmen merkt Förster Spang an: „Wenn die absterbenden Eschen rechtzeitig gefällt werden, kann man das Holz noch sehr gut nutzen. Fällt erst die Rinde ab und haben Käfer das Holz besiedelt, ist es nur noch kurze Zeit als Brennholz zu gebrauchen. Deshalb muss jetzt relativ schnell gehandelt werden. Ein Zuwarten würde bedeuten, dass relativ schnell die Waldbestände voller toter Bäume stehen würden, ein Betreten wäre für die Waldbesucher gefährlich, natürlich darf auch in solchen Waldgebieten nicht mehr gearbeitet werden. Eine Einflussnahme, welche Pflanzenarten im Wald wachsen, wäre für lange Zeit nicht möglich. Es ist jetzt schon zu sehen, dass sich Neophyten wie z.B. die kanadische Goldrute, das indische Springkraut und andere invasive Arten massiv verbreiten und die einheimische Flora verdrängen. Bei dem Eschentriebsterben verlieren die Bäume früh die Blätter, fruktifizieren stark und bilden „Ersatztriebe“ an Stamm und dickeren Ästen.. Es besteht die Hoffnung, dass einzelne Exemplare den Pilzbefall überleben können – deshalb werden die wenig befallenen Bäume insbesondere innerhalb der Waldbeständen belassen.

Im nächsten Frühjahr werden wieder entstandene Freiflächen mit auewaldtypischen Baumarten wie Eiche, Linde und Wildobst aufgeforstet. Insgesamt sollen in den Gemeinden im nächsten Jahr über 10.000 neue Bäume gepflanzt werden.

Auch für den CO2-Haushalt und für das Klima ist diese Holznutzung sinnvoll. Wenn die toten und absterbenden Bäume nicht genutzt werden (in einem Kubikmeter Holz sind immerhin eine Tonne CO2 gebunden), wird dieses Gas innerhalb weniger Jahre während des Zerfallsprozesses der Bäume wieder in die Atmosphäre freigesetzt. Wird das Holz als Schnittholz für die Möbelherstellung genutzt (immerhin ist dies bei ca. 60 % der genutzten Bäume noch möglich), wird CO2 . mehrere Jahrzehnte gespeichert. Wird es als Brennholz genutzt, wird ähnlich wie bei der Zerfallsphase das CO2 bei der Verbrennung freigesetzt – mit dem Unterschied, dass für die Energiegewinnung kein CO2 aus fossilen Energieträgern (wie Gas oder Heizöl) freigesetzt wird. Außerdem entfällt der hohe Energieverbrauch für Aufarbeitung und Transport von Öl und Gas. Das Gute ist: Die neu gepflanzten Waldkulturen werden nach wenigen Jahren massiv CO2 aufnehmen und speichern.

Brennholz ist aber nicht unendlich vorhanden und deshalb eher eine „Nische“ in der Energieversorgung. Förster Spang teilt mit, dass die Nachfrage nach Brennholz im Moment extrem hoch ist und dass schon jetzt die Nachfrage das Angebot weit übersteigt. Deshalb werden ab 20.11. keine Brennholzbestellungen mehr entgegengenommen.

Der Forst bietet nur ganz frisches Holz an. Es wird ein Motorsägenschein mit entsprechender Ausrüstung benötigt. Es gibt kein ofenfertiges Brennholz und auch keine Lieferung. Der Wald wird auch weiterhin nachhaltig bewirtschaftet auch wenn große Ausfälle bei der Baumart Kiefer in den Wäldern von Schifferstadt bis Maxdorf und bei der Esche in den Auewäldern zu verzeichnen sind. Eine Steigerung der Brennholzmenge ist nicht möglich. Der Förster bittet um Verständnis.

Aufgrund der Corona-Bestimmungen gibt es im Moment keine Sprechstunden. Rückfragen können gerne Mail: georg.spang@wald-rlp.de erfolgen.

Durch die massive Entnahme der geschädigten Bäume, verändert sich das gewohnte Waldbild. In all dem scheinbaren Durcheinander wird aber sehr wohl darauf geachtet, dass z.B. die Maschinen immer auf der gleichen Linie (Rückegasse) fahren und möglichst wenig Boden verdichten, es wird darauf geachtet, dass natürliche Waldverjüngung erhalten bleibt und die Wiederaufforstungsflächen werden möglichst schnell wieder bepflanzt. Die Bepflanzung erfolgt mit einer viel größeren Artenvielfalt. Es werden bis zu 9 verschiedene Baumarten auf die Flächen gepflanzt. Förster Spang hofft, dass sich die kleinen Bäumchen tiefere Wurzelräume erschließen (um auch die kommenden, heißen Sommer zu überleben) und durch die vielfältige Mischung widerstandsfähiger gegen Krankheiten werden.

Nach Abschluss der Arbeiten werden die Wege wiederinstandgesetzt.

Georg Spang
Revierleiter
Forstamt Pfälzer Rheinauen

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